Ritterspektakel zu Weißenstein

Mittelalterspektakel in "Matschenstein"

A bisserl Matsch geht immer ...

30May

Tagebuch zum Ritterspektakel 2023

Wir schreiben das Jahr 2023. Weil im Jahre des Herrn 2021 das Weißensteiner Ritterspektakel wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste, findet die 14. Ausgabe nun im Jahr 2023 statt.

Die Herolde vom Karfunkel machen sich am Mittwoch, den 31. Mai erneut auf den Weg nach Regen im Bayerischen Wald, um über diese Veranstaltung zu berichten. Ob der Bericht im Karfunkel erscheinen wird, ist derzeit noch fraglich.

Mittwoch, 31.05.2023

 Seit Mittwoch, dem 31. Mai 2023 sind Wolfgang und ich wieder in Regen, wohnen erneut bei Annemarie Seitz. Das Gepäck ist dieses Jahr knapp ausgefallen, weil wir auf dem Rückweg noch Brennholz mitnehmen werden. Mein Mittelalterkram ist deshalb dünner als 2019. Kein Umhang, kein Gambeson, kein Paletot, aber alle Taschen, die sich in meiner Königlichen Reisetruhe finden ließen, Bleistiftfutteral, Essbestecke, Gugel, Botentasche – und ein neuer, auf den letzten Drücker genähter grüner „Robin-Hood-Hut“ aus Leinen und Baumwolle, der besser passt als die, die ich mir für richtiges Geld auf dem Weißensteiner Mittelaltermarkt 2019 kaufte. 

Donnerstag, 01.06.2023

 Wir sind in Weißenstein, um zu sehen, was sich schon getan hat. Die Vogtey, Befehlszentrale des Spektakels, und die Schänke stehen. Die Pfosten für den Holzzaun stehen, die Bretter sind geliefert und liegen bereit, um verbaut zu werden. Zelte sind noch nicht zu sehen. 

Dienstag, 07.06.2023

 Nach dem vom neuen 1. Vorsitzenden der Freunde der Burganlage Weißenstein e. V. (Burgfreunde) erstellten Arbeitsplan soll heute Abend der Bühnenbereich gekennzeichnet werden. Im Bayerwaldboten ist ein Artikel zum Ritterspektakel erschienen, für das Boris Radlinger und der 2. Vorsitzende, Sepp Niedermeier, ein Interview gegeben haben. 

Nach diesem Artikel bleibt es bei dem familienfreundlichen Eintrittspreis von 5 € für alle drei Tage der Veranstaltung. Auch der Bierpreis soll nicht erhöht worden sein. Erstmals wird die Hexe Roxana in Weißenstein sein, ein tschechischer Waffenschmied und ein ungarischer Bogenbauer werden die Fieranten bereichern. 

Donnerstag, 08.06.2023, Fronleichnam

 Schon morgens sind mehr Wolken vorhanden als in den letzten Tagen. Am Nachmittag sollen Gewitter möglich sein. In Weißenstein soll heute die Bühne aufgebaut werden. Weil wir uns beim Eintritt entschieden haben, nur passive (sprich: zahlende) Mitglieder im Burgfreunde-Verein sein zu wollen, wollen wir den Profis in Sachen Organisation und Aufbau nicht ins Handwerk pfuschen, wollen wir heute nach Poschetsried fahren, wo ein Zugpferdetreffen stattfindet. 

Als wir das Haus gegen 11.00 Uhr verlassen, fallen die erste dicken Tropfen, aber das Wetterradar beruhigt: Es ist nur ein kleiner „Regenklops“. Von wegen, Maschinen und Computer können nicht irren! Als wir in Poschetsried ankommen, ist schon ein derber Schauer niedergegangen, der so nicht geplant war. Mehrere Schauer in immer stärkerer Ausprägung gehen nieder, einer sogar mit kleinkörnigem Hagel. 

Was in Poschetsried als kleinkörniger Hagel niedergeht, kommt in Weißenstein als richtiger Hagel herunter, wie wir später erfahren. Poschetsried liegt auf einer Höhe von rund 650 m, der Burganger von Weißenstein auf 720 m. Diese 70 m Höhendifferenz machen sich hier deftig bemerkbar.   

Gegen 15.30 Uhr versuchen wir einen Besuch in Weißenstein. Auf dem Weg steht schon wieder eine tiefschwarze Wolke über Poschetsried und Weißenstein. Es regnet erneut, aber diesmal scheint der Regen eher über Rinchnach zu ziehen. Unter der Burg regnet es nur leicht. 

Wir können erkennen, dass das zweite Holzhaus hinter der Vogtey steht und dessen Dachüberstand zur Vogtey mit einer Abdeckung verschlossen ist, die ganzflächig mit dem Böcklerwappen (von rot und gelb gespalten mit einem schwebenden, schwarzen, steigenden Einhorn) versehen ist. Die Bretter am Zaun sind montiert. Von der Bühne sind allerdings nur die Grundbalken verlegt. Wir nehmen an, dass der Wolkenbruch vom Vormittag nicht mehr an Bautätigkeit zugelassen hat. Ich mache Fotos, wir fahren wieder heim. 

Freitag, 09.06.2023

 Nach dem Mittag machen wir einen weiteren Besuch in Weißenstein. Ein gutes Dutzend Burgfreunde ist fleißig dabei, weitere Vorbereitungsarbeiten zu machen. Sepp stellt uns dem neuen 1. Vorsitzenden Boris Radlinger vor. Wir bekommen die neuen Crewarmbänder, werden sie aber regulär bezahlen, sofern die Veranstaltungskasse offen ist. 

Das Schnupferzelt ist da und wird aktuell aufgebaut. Von der Bühne ist noch nicht mehr zu sehen als am Vortag, aber die Platten für die Bühnenauflage liegen schon bereit. 

Das verbliebene Holz von den Zaunbrettern wird als Feuerholz auf die Lagerplätze verteilt. Boris und Sepp montieren den Lagerplan an der Vogtey, die noch eine undichte Stelle im Dach hat. Die beiden Vorsitzenden montieren auch das Vogtey-Schild, für dessen geraden und mittigen Sitz ich das Augenmaß geben darf. 

Sonntag, 11.06.2023

 Nach dem Essen machen wir einen Besuch in Weißenstein. Zu unserer Überraschung stehen nicht nur das blaue Schnupferzelt und das weiße Vereinszelt, nein, auch die Bühne, Das Dach über der Bühne, die Zelte an der Bogenbahn und die Kassenzelte sind ebenfalls schon aufgestellt. Zudem sind die Plätze für die Fieranten (Händler) schon ausgesteckt. 

Obwohl heute eigentlich keine Vorbereitungsarbeit geplant ist, ist Sepp Niedermeier auf dem Platz. Der Elektriker hat ihn aus dem sonntäglichen Mittagsschlaf gerissen, um die elektrische Einrichtung zu besprechen. Weil uns der Elektriker an der Kreuzung Rinchnacher Straße/B 85/Weißensteiner Straße mit Fahrtrichtung Regen (also entgegengesetzt) begegnet ist, dauert es etwas, bis er in Weißenstein eintrifft. 

Sepp berichtet auf Nachfrage, dass die Halbe Ritterbier dieses Jahr 4,40 € kosten soll. Das erscheint widersprüchlich zur Angabe gegenüber dem Bayerwald-Boten, dass der Bierpreis nicht erhöht werden soll. Wir werden aber den tatsächlichen Preis abwarten. Vielleicht irrt er sich. Ich mache Fotos von den aufgebauten Zelten und den Tischen oben bei der Burgschänke. Dort werden einige Plätze fehlen, denn der Getreidekasten, das einzige vollständige erhaltene Haus der Burg Weißenstein, hat neuerdings eine metallene Feuertreppe auf der Burgseite. Sie war notwendig geworden, um die Örtlichkeit brandsicher zu machen, in der sich neben dem Museum Fressendes Haus auch ein standesamtliches Hochzeitszimmer befindet. Schön ist sie nicht, garantiert nicht mittelalterlich, aber im 21. Jh. nötig. Durch die Treppe sind auf der Seite direkt vor der Burgschänke ein paar Quadratmeter Platz für Bierbänke entfallen. 

Rein wettertechnisch wäre der heutige Tag mit weiß-blauem Himmel und ca. 24 ° C ideal für das Ritterspektakel, aber das ist erst in fast einer Woche … 

Dienstag, 13. 06.2023/19.00 Uhr

 Die Generalprobe der Amici Castelli beginnt. Alle Beteiligten sind kostümiert angerückt und führen den Burgtanz auf. Klappt dem ersten Anschein nach gut, aber beim Rhythmuswechsel hakt es etwas. Mal sehen, was die „Manöverkritik“ der Tanzmeisterin ergibt. 

Es scheinen nur unwesentliche Problemchen gewesen zu sein, denn die einmalige Probe genügt dieses Mal. Vor vier Jahren waren drei Durchgänge nötig, um die Generalprobe abzuschließen. 

Es folgt die Bierprobe. Das in Flaschen abgefüllte Ritterspektakelbier ist – wie üblich – leicht dunkel und hat ebensoviel Volumenprozent Alkohol wie das Falter Export-Bier: 5,3 %. Im Gegensatz zum Export-Bier enthält die Flaschenvariante des Spektakelbiers aber zungenscheinlich weniger Kohlensäure. Beim Fassbier wird via Zapfanlage noch Kohlensäure dazugegeben. Ehrlich: In der Flaschenversion ist das nicht mein Lieblingsbier, jedenfalls nicht in diesem Jahr. 

In den Getränkemärkten und auch bei der Brauerei ist das Ritterspektakelbier dieses Jahr nicht für die Allgemeinheit zu bekommen. Weder als Flaschenabfüllung noch als 5-l-Fässchen. Einem der Getränkemarktbetreiber hat die Brauerei gesagt, das Spektakelbier sei das gleiche wie das Festbier, das gegenwärtig in den Getränkemärkten verkauft wird. Das ist objektiv unwahr, denn das Festbier hat 5,9 % Alkohol … 

Die Wettervorhersagen für das Festwochenende sind noch uneinheitlich. Europäische Rechenmodelle sagen trockenes Wetter voraus, das amerikanische Modell sieht derzeit Gewitter vorher – pünktlich zum Anschuss am Freitag um 17.00 Uhr! Ich hoffe für alle, die sich für das Ritterspektakel engagieren, dass sich die amerikanischen Wetterfrösche irren. 

Ich bin dieses Jahr nur unvollkommen ausgerüstet und hoffe, dass meine schwarze Gugel, die mich auch heute Abend vor Kälte in meiner ramponierten rechten Schulter bewahrt, das auch am Wochenende leisten kann. 

Donnerstag, 15.06.2023

 Nach dem Frühstück und Getränkeversorgung bei der Brauerei Falter (heute abgefüllt – frischer geht’s nicht!) fahren wir zum Festgelände nach Weißenstein. Die ersten Händler – die aus der näheren Umgebung oder aus Ortenburg kommend, wo am Fronleichnamswochenende Mittelalterparty war – erreichen das Festgelände. Sepp, der für die Fieranten zuständig ist, weist ihnen die Plätze zu, sie beginnen mit dem Aufbau. An der Schänke hat die Metzgerei Schilling ein Partyzelt als Essenausgabe aufgebaut – statt des Holzbaus, den Sepp sogar angeboten hatte. Entsprechend grantig ist er auf das neuzeitliche Kunststoffzelt, dessen einzige „Landhaus“-Zier die auf die Fensterfolien gedruckten Fensterkreuze sind. Und obendrein besteht die Verkleidung der Essensausgabe aus Pressspanplatten – nicht mal ansatzweise getarnt! Au weia! 

Während wir dort sind, kommen auch die ersten Lagergruppen an. Wer kommt, hat einen Anhänger dabei. Das ganze Getrösel von Zelt(en), Mobiliar und Klamottage ist – insbesondere bei größeren Gruppen – nicht mehr in einem PKW zu transportieren. Zudem sind die meisten Anhänger, die wir sehen, kühlfähig (wer will schon warmes Bier trinken?). Aufgebaut wird in neuzeitlichem Zivil. 

Die Parkplätze sind ebenso ausgesteckt wie die Lagerplätze und die Marktstände. Die Ersten, die erscheinen, sind naturgemäß jene, die aus der näheren Umgebung kommen. Wir sehen aber auch Fahrzeuge mit Nailaer Kennzeichen, aus Schwandorf, Neunburg vorm Wald. Das sind gute 260 km, nicht gerade um die Ecke! Unter den Fieranten entdecken wir einen mit Nürnberger Kennzeichen, einen gar aus Rheinland-Pfalz, aus dem Kreis Kusel. 

Am Nachmittag sind wir nochmals oben. Mundgerecht, Futter-Fierant aus dem Landkreis Tübingen, ist eingetroffen und baut auf. Weitere Lagergruppen sind eingetroffen und arbeiten am Aufbau des Lagers. 


Eigentlich hatte ich ja letztes Mal geplant, für Wolfgang und mich Presseausweise herzustellen, damit wir bessere Karten beim Fotografieren haben. Dummerweise habe ich diese Planung erst heute gesehen, als ich die Website aufgerufen und aufgeräumt habe. Keine Presseausweise. Dafür habe ich heute „Visitenkarten“ mit „Gundolf v. Turmesch, Chroniken, G. + W. Wessel, Tornesch, www.gundolfs-almanach.site123.me“ handschriftlich produziert – mithilfe eines Notizblocks der Bärwurzerei, die ich nur noch schneiden muss. Dann kann ich meinen Gesprächspartnern wenigstens eine Visitenkarte geben. 

Freitag, 16. 06.2023

 Heute startet das 14. Ritterspektakel zu Weißenstein. Leider sind schon zum Frühstück dunkle Wolken am Himmel. Nach dem Frühstück packe ich meinen Mittelalterkram, bleibe aber einstweilen noch in Zivil. 

Wir fahren zum Einkauf. Über dem Geißkopf steht Mordors Finsternis, eine tiefschwarze Gewitterwolke. Nach dem Einkauf fahren wir nach Weißenstein weiter. Kaum haben wir die die B 85 überquert, als es zu regnen beginnt. 

In Weißenstein ist der geteerte Parkplatz vor dem Kiosk zum größten Teil schon abgesperrt. Wir finden aber noch einen Parkplatz in der letzten, der freien Reihe. Morgen wird das garantiert nicht klappen. Beim Kassenzelt finden wir Unterstand und schleichen uns zum Süßwarenhändler weiter. Als der Regen kurz Luft holt, gehen wir zum Burggasthof Weißenstein und essen dort. Danach ist es kurz trocken, aber als wir zum Auto kommen, weil ich mir die Gugel holen will, schüttet es. Ich flitze mit dem ganzen Pack in die Toiletten beim Kiosk und ziehe mich dort doch komplett um. Die Kniebundhose mit langen Strümpfen und die Haferl-Schuhe dürften nun doch bessere Dienste leisten als offene Sandalen ohne Socken. 

Gegen 12.30 Uhr hört der Regen auf. Wir streichen über das Festgelände, das obere Lager. Viele Lagergruppen sind noch mit dem Aufbau beschäftigt, einige heute erst gekommen, eine fehlt gar noch. Bei den Fieranten fehlen noch der tschechische Schmuckhändler Graciella und dessen Nachbar, der Schnapsbrenner. Etwas unglücklich, weil beide gleich die beiden ersten Plätze nach dem Kassenzelt belegen. Auch weiter hinten, bei der Kapelle, fehlen noch drei Fieranten. Hoffentlich kommen sie noch vor dem Anschuss. 

Wegen der Aufbautätigkeit verzichte ich heute auf Interviews. Die Leute sind einfach zu beschäftigt. Bei Frijonds gebe ich aber meine erste Visitenkarte ab. Dort hatte ich vor vier Jahren ein Interview geführt – und werde sogar wiedererkannt. 

Es ist 15.00 Uhr. Wir sitzen auf der Terrasse des Burggasthofs Weißenstein – und es wird schon wieder finster und grummelt. Wenn die Radarprognose stimmt, könnte Weißenstein jetzt verschont bleiben, aber für 16.00 – 1630 Uhr droht nasses Ungemach. Zum Anschuss soll es aber trocken sein. Auf der Terrasse treffen wir zwei Gewandete, die auch bestätigen „Lageristen“ zu sein. Sie zelten „hinter den Templern“. Interessant für ein Interview. 

Bis zum Anschuss trifft Graciella-Schmuck doch noch ein, auch der Schnapsbrenner schlägt noch rechtzeitig auf, aber die drei Fieranten bei der Kapelle erscheinen nicht, ebenso die Gruppe Alcmuna, die ein ziemlich großes Feld im oberen Lager belegen soll. Ob im unteren Lagerbereich alle Gruppen eingetroffen sind, wissen wir nicht, weil wir dort noch nicht waren.

 Es wird 17.00 Uhr. Boris Radlinger und Sepp Niedermeier eröffnen nach Fanfarenklängen der Vejdacha Fanfaren gemeinsam das 14. Ritterspektakel zu Weißenstein. Die Baierruther Katzbalgerey schießt mit Kanone und Hakenbüchsen dreifach an. Um 17.12 setzt erneut Regen ein, Immerhin ist die Eröffnung selbst trocken geblieben. 

Wir haben uns rechtzeitig unter das Dach des Schnupferzeltes geflüchtet. Der Burganger ist nicht wirklich gerade, wie das vom Zeltdach auf die vorderste Reihe Tische und Bänke fallende Regenwasser beweist. Wolfgang und ich müssen mehrfach die Bänke kippen, um hinten nicht nass zu werden. Hat nicht ganz geklappt, wie ich aber erst beim Ausziehen am Abend bemerke. 

Wir bestellen Bier. Tatsächlich, es sind 4,40 €, wie Sepp gesagt hat. Demzufolge ist der Bierpreis entgegen der Aussage gegenüber dem Bayerwald-Boten doch angehoben worden, und das nicht unerheblich. 2019 waren es 3,20 €. Das sind fast 40%! 

Korrekterweise ist anzumerken, dass die Brauerei Falter seit 2019 die Preise deutlich erhöht hat. Ich meine, wir hätten 2019 noch unter 13 € für einen Kasten Export-Bier bezahlt, dieses Jahre verlangt die Brauerei 16,50 €. Die Energiekrise ist auch an den Brauereien nicht spurlos vorübergegangen. Das der Preis erhöht worden ist, ist angesichts der allgemeinen Inflation auch kaum zu kritisieren – nur die Aussage, der Preis sei nicht erhöht worden. 

Als der Regen aufhört, holt Wolfgang von Mundgerecht zwei große Wickelwürste zu 6 € das Stück. Auch dort hat die Inflation zugeschlagen, logisch. 

Beim Rundgang über den Markt entdecke ich bei Fock‘s Handcrafted Leather eine dunkelgrüne Schnür-Gugel, mit gelbem Muster bestickt, Hersteller Leonardo Carbone. Die 50 €, die der Händler haben will, erscheinen überprüfungswürdig. Da ich mein Smartphone dabei habe, kann ich bei Leonardo Carbone direkt nachschauen. Diese Gugel wird dort nicht angeboten, aber vergleichbare Stücke sind mindestens ebenso teuer. Ich gehe noch mal hin und kaufe sie. Der Händler meint, Leonardo Carbone würde einige Stücke nicht direkt vertreiben, sondern nur über Händler. 

Bei Vehi Mercatus kann ich Schließen in Lilienform bekommen – das Paar zu 9 €. Ich kaufe drei. 

Gegen 19.00 Uhr wird es wieder finster. Wir verlassen das Festgelände und fahren heim in unsere Ferienwohnung. Dort nähe ich noch am selben Abend die Schließen an die neue Gugel. 

Samstag, 17.06.2023 (70 Jahre Volksaufstand in der DDR)

 Entgegen der Wettervorhersage vom Vortag beginnt der Tag bedeckt und mit 14,3 ° C eher kühl. Deshalb wird heute wohl die Zusatzausrüstung wie Wappenrock oder Tunika fällig werden. Am warmen Hemd führt definitiv kein Weg vorbei, an der Gugel mit Rücksicht auf meine lädierte rechte Schulter sowieso nicht. 

Ich will heute Interviews machen. Franto Husum, eine der alteingesessenen Gruppen hier, die uns bei jedem Ritterspektakel begegnet ist, sollte unbedingt dabei sein. Vielleicht finden wir auch die beiden Gewandeten von gestern wieder. Wider Erwarten bessert sich das Wetter. Ein blauer Himmel rückt von Westen näher, die Wolken verziehen sich in Richtung Osten. Die Tunika bliebt zu Hause, der Wappenrock kommt vorsichtshalber im Ausrüstungskorb mit. 

Die Parkplatzprognose stimmt: Die wenigen freien Plätze auf dem geteerten Parkplatz sind belegt. Wir fahren auf die obere Parkplatzwiese, wofür wir 2 € bezahlen und einen Parkschein erhalten. Das Gras ist recht hoch, so 10 – 15 cm. Da muss man Petrus für den Regen der letzten Tage sogar dankbar sein, sonst wäre dieser Parkplatz extrem feuergefährlich – schließlich gibt es nahezu keine Kfz mehr ohne heißen Katalysator unter dem Fahrzeugboden. Wir legen die neuen Crewarmbänder an und bezahlen zur Verblüffung des Kassenpersonals unsere 10 €, gehen auf das Festgelände und starten den Rundgang. 

Die Gruppe Alcmuna ist weiterhin nicht vorhanden. Nach Auskunft von Boris Radlinger hat die Gruppe sich aufgelöst. Ja, kann vorkommen, aber dann sollte man sich auch abmelden, zumal Boris und Sepp noch kurz vor Beginn der Veranstaltung Anfragen von Gruppen hatten, die sie ablehnen mussten, weil Markt und Lager voll belegt waren. 

Gegen 13.25 Uhr gibt es einen Regenschauer. Die Wetterfrösche haben schon wieder daneben getippt, versprachen diese doch gestern Sonnenschein – ohne Regen! Der Regen ist zum Glück kurz. Wir gehen in die obere Burgschänke, um Kaffee zu trinken und auch wieder abzugeben. Von der vorderen Plattform des Fressenden Hauses kann ich den Umzug der Lagergruppen fotografieren. Der Umzug beginnt am unteren Lagerzugang, geht um den geteerten Parkplatz beim Kiosk, dann über den Höhenzug am Gläsernen Wald, durch Weißenstein, am Burggasthof vorbei und unter der Brücke zwischen dem Fressenden Haus und dem Gläsernen Wald hindurch in den oberen Zugang beim Markt. 

Die Lagergruppen versammeln sich um den freien Platz zwischen der Vogtey, dem Bierzelt und dem Markt. Es erfolgt die Gästebegrüßung durch den 1. und 2. Vorsitzenden der Burgfreunde, der Dank an die zahlreichen Sponsoren, welche den weiterhin niedrigen Eintrittspreis von 5 € für drei Tage möglich machen, die engagierten Vereinsmitglieder und Freiwilligen und die Rechtler, die Eigentümergemeinschaft in Weißenstein, die ihren Grund und Boden für die Parkplätze und das Lager hergeben, sie geben Sicherheitshinweise für die folgende Schlacht um Weißenstein. Erstmals dabei ist der neue Bürgermeister von Regen, Andreas Kroner, der ebenfalls eine kurze Rede hält. 

Dann folgt die Schlacht um Weißenstein, für die Sepp Niedermeier eine kurze historische Einführung gibt. Drei Kampfrunden mit Kanone, Hakenbüchsen, Bogenschützen, die Pfeile mit dicken stumpfen Enden verschießen und Schwertkampf dauert der Kampf um die Burg Weißenstein, dann hat der Herzog von Bayern den Hauptmann der Burg Weißenstein am Schlafittchen und droht, ihn einen Kopf kürzer zu machen, wenn Elisabeth, Gemahlin des ortsabwesenden Hans IV. von Degenberg, nicht die Schlüssel zur Burg herausrückt. Sie muss sich der Erpressung beugen und wird mit ihrem Anhang aus der Burg vertrieben. 

Wir beobachten die Schlacht um Weißenstein vom Spielzeugstand unterhalb der Burgruine aus. Der Platz ist gut, denn wir stehen ganz vorne am Holzzaun. Zwar ist die Vogtey für die Fotos etwas im Weg, aber es dürfte genug zu erkennen sein. Einem Vater hinter uns passt das überhaupt nicht. Er schickt seine Töchter vor. Sie bleiben neben mir stehen und behindern mich nicht weiter. Er möchte aber auch, dass ich da verschwinde. Als ich ihm sage, dass ich zum Fotografieren dort sei, knurrt er: „Wenn ich das schon höre! Ja, ich will auch fotografieren!“ Ich knurre zurück, dass ich auch nur einen offiziellen Bericht mache und rühre mich nicht vom Fleck. Er lässt mich ab da in Ruhe. Der Sprache nach kommt er aus dem sächsischen Bereich. Was hatte Gorbatschow Honecker gesagt? „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“. Dumm gelaufen, wenn schon jemand an dem Ort steht, den man selbst gerne haben möchte …  

Nach Ende der Schlacht gehen wir hinunter, um noch ein Bier zu trinken. Es ist rappelvoll und sehr warm. Während ich dies notiere, führt die tschechische Stuntman-Gruppe Romantika ihr Programm auf. Ich gebe zu, dass ich die Handlung dieses Mal nicht wirklich kapiere. Wir trinken unser Bier aus und verlassen das Festgelände. Es ist einfach zu voll und zu laut. Hier ist es wie auf dem Hamburger Dom, dem Münchner Oktoberfest oder der heute gestarteten Kieler Woche am Wochenende. Für solche Fülle sind wir nicht mehr geeignet.

 16.15 Uhr: Wir sitzen im Garten und genießen die Stille, die nur von Vogelgezwitscher und einem hoch fliegenden Flugzeug durchbrochen wird. 


Das Ritterspektakel zu Weißenstein – das bestätigen uns alle Gesprächspartner, mit denen wir seit 2012 Interviews geführt haben – gehört zu den ruhigen Veranstaltungen (womit garantiert nicht der Publikumstrubel gemeint ist). Die Teilnahme ist für die Lagergruppen kostenlos. Andere Veranstalter verlangen sogar Geld von den Lagergruppen. Und wieder andere bezahlen die Lagergruppen – ob das jedoch die Kosten der Anreise und der Verpflegung deckt, ist eine ganz andere Frage. 

Einer unserer Gesprächspartner nannte für Letzteres beispielhaft eine Mittelalterveranstaltung im österreichischen Ehrenfels bei Kufstein. Für ihn und seine Gruppe hätte das eine Anreise von 220 km bedeutet, bei den gegenwärtigen Treibstoffpreisen gewiss kein Pappenstiel. Dazu kommt eine Schaustellerversicherung, die z. B. bei Be- und Entladeschäden vom Kfz auf privatem Festgelände den Schadenfreiheitsrabatt rettet und auch für andere Schäden aufkommt, die im Rahmen einer solchen Veranstaltung eintreten können. Zwar betreibt keine der Lagergruppen dies berufsmäßig, aber bevor man lange mit dem Versicherer der eigenen Privathaftpflicht oder der Kfz-Versicherung diskutiert, ob der angerichtete Schaden übernommen wird oder ob das Privatvermögen dran glauben muss, ist es wohl auch für Hobby-Lageristen empfehlenswert, sich mit einer solchen Versicherung zu befassen. Aber sie kostet fraglos Geld. Die Veranstalter jenes Mittelalterfestes boten unserem Gesprächspartner 100 € – pauschal für alle Personen seiner Gruppe und für alle Kosten, die entstehen würden. Er meinte, bei 200 € pro Nase könnte man mal anfangen, drüber zu reden … Es hat sich nicht so angehört, als sei die Gruppe in Ehrenfels aufgeschlagen … 

Nach Aussage eines Gesprächspartners wurde das bisher kostenfreie Frühstück für die Lagernden in Weißenstein dieses Jahr erstmals mit Kosten von 3 € belegt, soll dafür aber genial gewesen sein. Die Informationen für die Lagernden auf der offiziellen Website des Ritterspektakels ergeben zwar, dass Samstag und Sonntag Frühstück für die Lagernden ausgegeben wird, von Bezahlung dafür ist allerdings keine Rede. Dafür steht dort, dass für Lagernde gegen Anmeldung Getränkechips ausgegeben werden, für die in der Burghofschänke Getränke zum Vorzugspreis von 1,50 € geholt werden können. Sollte der Gesprächspartner da etwas mit dem Zusatzstroh durcheinander bekommen haben? Das soll nämlich 3 € kosten … Er merkt aber auch an, dass Weißenstein eben eine Wohltätigkeitsveranstaltung ist, deren Erlös dem Erhalt der Burganlage zugute kommt, weshalb er auch kein Geld verlangen würde, um hier zu lagern. 

Sonntag, 18. 06.2023

 Ein sonniger und sehr warmer Tag bricht an. Wir sind heute etwas früher aufgestanden, um am Burganger noch einen passablen Parkplatz zu finden. Als wir gestern Nachmittag wegfuhren, waren der obere und der untere Wiesenparkplatz komplett belegt. Wir bekommen tatsächlich einen Parkplatz auf dem oberen Wiesengelände, näher am Eingang als gestern. Meine neue Gugel bleibt einstweilen im Auto. Sollte ich sie benötigen, ist der Weg nicht weit. 

Bei der Messe unter freiem Himmel im Gläsernen Wald wird es wieder voll. Fast glauben wir, dass wir nicht einmal einen Sitzplatz bekommen – und eine Stunde in der Sonne stehen, hätten wir uns nicht angetan. Wir finden dann aber doch eine Bank. Die Schattenplätze, eh rar gesät, sind längst besetzt. 

Pfarrvikar Andreas Artinger stellt in seiner Predigt dieses Mal den Ritter, dessen Tugenden und die Gemeinschaft in den Mittelpunkt. Zum Ende der Messe wird noch das neue Banner der Burgfreunde geweiht, das ein örtlicher Holzschnitzer gemalt hat. Motiv ist der Degenberger-Kopf. Möge die Farbe halten. Dass es so sein kann, beweist mir meine Jerusalemflagge. 

Nach der Messe ist es schon sehr voll auf dem Marktplatz. An die „Fressbuden“ ist einstweilen kein Herankommen, solche Schlangen stehen davor. Da es uns noch nicht sehr hungert, gehen wir wieder auf den Burghof und trinken einen Kaffee. Ich habe damit auch die Gelegenheit, das Banner an der Feuertreppe am Fressenden Haus ganz zu fotografieren. Danach gehen wir durchs Lager, diesmal auch in die untere Ebene, die wir bisher noch nicht besucht haben. Dort finden wir die Communitas Bavarica, mit der wir ein Interview führen. Zurück auf dem Marktplatz haben sich die Warteschlangen in Luft aufgelöst, wir bekommen unsere Wickelwurst bei Mundgerecht, finden einen Platz  vor dem Schnupferzelt vor der Bühne, die gerade unbespielt ist. Die Fülle um uns herum bringt uns zu dem Schluss, dass das feiernde Volk diese Mal in noch größerer Zahl erschienen ist als vor vier Jahren. Wir schließen schon damit ab, vom Umzug überhaupt etwas zu sehen. 

Während wir dort sitzen, baut sich vor der Getränkeausgabe an der Hauptschänke eine Warteschlange auf. Wolfgang zählt 30 Personen, die nach Getränken anstehen. Die Bedienungen kommen weder mit dem Ausschenken noch mit dem Abräumen nach. 

Wir haben den Umzug gesehen – von draußen, unter einem Baum am geteerten Parkplatz. Ich habe alle Gruppen nochmals fotografieren können, sogar aus der Nähe. Unsere Gesprächspartner aus aktuellen und früheren Interviews winken uns zu, freuen sich, uns zu sehen. Der Umzug ist wegen der höheren Temperatur gegenüber gestern wieder verkürzt und führt vom unteren Lagerzugang über die Straße, um den geteerten Parkplatz herum und am Kiosk vorbei direkt in den Marktbereich. Die Überquerung des Hügels und der Marsch durch Weißenstein bleibt den Lagernden erspart. 

Nach dem Ende des Umzugs fahren wir wieder heim, um uns im Garten von Lärm und Überfüllung zu erholen. Von der Schlacht um Weißenstein, die dem Umzug und der Gästebegrüßung folgt, würden wir garantiert gar nichts zu sehen bekommen. Beim 13. Ritterspektakel wurden 6 – 8.000 Besucher vom Bayerwald-Boten geschätzt. So voll, wie es Samstag und Sonntag war, dürften es dieses Jahr noch mehr Besucher gewesen sein. 


Die Interviews, die ich gestern und heute mit Germanitas Ferri, Franto Husum und Communitas Bavarica geführt habe, zeigen, dass die ursprünglichen Gruppen überaltern und sich mehr oder weniger auflösen. Mit der Ritterschaft Franto Husum hatte ich eine der ganz alteingesessenen Gruppen dabei. Die Communitas Bavarica ist zwar eine neue Gruppe, besteht aber aus zwei ehemaligen Mitgliedern der Custodes Biburgensis und deren Familie. Sie erkannten uns nach dem Interview von vor vier Jahren auch wieder. Nach deren Aussage hat die Corona-Pandemie bei vielen Gruppen zu Auflösungserscheinungen geführt. Viele der Gruppen, mit denen wir in diesem und in den vergangenen Jahren gesprochen haben, kommen ja nicht nur aus einem Ort, sondern häufig aus mehreren Gemeinden, die aber halbwegs benachbart sind, manche sind noch weiter verstreut. Da waren die Kontaktbeschränkungen, die gerade Bayern anfangs sehr strikt gehandhabt hat (einschließlich Ausgangssperre im ersten Lockdown 2020), dem Kontakt innerhalb der Gruppen gewiss nicht zuträglich. Keine gemeinsamen Trainings, keine gemeinsame Bautätigkeit, keine gemeinsamen Überlegungen bei einer Zusammenkunft, keine gemeinsamen Spiele … Zoom-Konferenzen können wirklich nicht alles auffangen. 

Sofern uns die Gruppen von mehreren Veranstaltungen bekannt sind, sind auch die Jahre nicht spurlos an den Menschen vorbeigegangen. Wir waren 2012, vor 11 Jahren, erstmals beim Ritterspektakel. Diese 11 Jahre haben nicht nur wir, sondern alle Beteiligten zusätzlich auf dem Buckel. 


Gegen 17.00 Uhr fahren wir nochmals nach Weißenstein. Keine Parkwächter mehr, Kassen geschlossen. Uns kommen mehr Fahrzeuge entgegen, als nach Weißenstein hinauf fahren. Der untere Parkplatz hat sich schon deutlich geleert, der obere weist auch schon Lücken auf. Eine davon nutzen wir, um das Auto zu parken. 

Auf dem Festgelände verkaufen die Händler aber nach wie vor. Die Spielzeugverkäufer dürften wieder rekordverdächtig umgesetzt haben. Es gibt auf dem Burganger kein Kind, das nicht irgendwie mittelalterlich bewaffnet wäre. 

Die Spielleute Eichelheer drehen noch mal auf, haben aber schon Verspätung. Der Abschlusstanz der Amici Castelli ist für 17.50 Uhr geplant, kann aber erst um 17.59 Uhr starten.

 Dafür steht der erste PKW schon um 17.37 Uhr auf dem Marktplatz, als die Veranstaltung noch längst nicht offiziell beendet ist. 

Als der Abschlusstanz dann beginnt, sind die Fieranten und selbst Lagergruppen nicht mehr zu halten. Hinter den Tanzenden fahren munter Fahrzeuge mit Anhänger auf das Gelände, um Stände und Lager einzupacken. Wir finden so ein Verhalten einfach unmöglich! 

Nach dem Tanz versucht Wolfgang, noch ein Brezenschwert zu bekommen. Geht nicht. Alles ausverkauft! Der Sengzelter gegenüber hat noch einen brennenden Ofen, aber auch da ist nichts mehr zu holen. Die Kasse der Fieranten stimmt ganz gewiss. Ingrid, Sepps Frau, bestätigt uns, dass die Bedienungen sehr zufrieden sind. Die Trinkgeldkasse hat offenbar ebenso geklingelt wie die Vereinskasse. 

Montag, 19.06.2023

Ich beginne, das Tagebuch zu digitalisieren. Zu meinem Schrecken stelle ich fest, dass die Website bisher eine rein private Website ist, die nur mit Passwort erreichbar ist. Ich ändere das in „öffentlich“ und kann nur beten, dass die Gruppen, denen ich meine „Visitenkarte“ gegeben habe, noch nicht versucht haben, sie aufzurufen.

07Jun

Tagebuch zum Ritterspektakel zu Weißenstein 2019


Sonntag, 2. Juni 2019


Wir sind wieder in Regen und nehmen Anlauf zum 13. Ritterspektakel zu Weißenstein. Seit Samstag, den 25. Mai sind wir hier und bei der Familie Seitz in Regen zu Gast.

In Regen, bei mir selbst und im Verein Freunde der Burganlage Weißenstein e.V. (kurz Burgfreunde) hat sich einiges verändert.

Was sich in Regen, bzw. Weißenstein bei Regen verändert hat siehe Empfehlungen – Weißensteiner Alm.

Die Veränderungen bei mir sind ausrüstungstechnischer Natur. Ich habe mir dieses Mal tatsächlich eine Extratasche mit meiner Mittelalter-Spezialausrüstung gepackt. Mit dabei sind außer meiner Gugel, die ich auch öffentlich trage, wenn es regnet, mein roter Umhang und mein Ibelin-Gambeson. Beides werde ich kaum tragen können/müssen, denn für Pfingsten sind so um die 28° C vorhergesagt – im Schatten, wohlgemerkt. Dazu habe ich meine Stiefel und die Armschützer eingepackt, die ich beim Bogenschießen tunlichst anlegen sollte, wenn ich blaue Flecken vermeiden will. Dazu kommen zwei Ledertaschen für den Gürtel nebst Gürtel und zwei mit einer Messinglilie verzierte Wollhüte Marke Robin Hood, von denen ich einem noch ein schweißaufsaugendes Innenleben verpassen muss. Weiterhin habe ich eine lederne Umhängetasche und das Buch mit, in dem ich dieses Tagebuch und Interviews mit den Gruppen handschriftlich mit Bleistift notiere. Zum bisher vorhandenen und mitgeführten Essbesteck hat sich – dank eines Besuchs bei Vehi Mercatus in Langdorf, die leider nicht zum Ritterspektakel kommen werden – ein weiteres gesellt. Eine Lederhülle für den Bleistift – eine kleine Messerscheide – habe ich dort ebenfalls gefunden. Mit etwas Lederwerkzeug, das ich erstmals mithabe, konnte ich die Scheiden so bearbeiten, dass sie ohne Verlustgefahr an den Gürtel gehängt werden können.      

Die Veränderung im Verein ist, dass Josef „Sepp“ Niedermeier bei der diesjährigen Hauptversammlung am 16. Februar 2019 nicht mehr für den 1. Vorsitz kandidierte. Seither ist Stefan Mader aus Arnetsried 1. Vorsitzender und Sepp 2. Vorsitzender der Burgfreunde. 

Als Wolfgang und ich Anfang 2018 in den Verein eintraten (Sepp hatte seit Anfang 2013 versucht, uns zum Eintritt zu überreden), waren wir als fördernde Mitglieder eingetreten, nicht als aktive. Wir verbringen zwar jedes Jahr rund 6 Wochen hier in Regen (dieses Jahr sogar 8), aber 46 Wochen sind wir halt nicht hier. Und mit Baujahr 1952 und 1960 sind wir auch nicht mehr die Frischesten. Auf- und Abbau von Veranstaltungen sind nicht unsere Profession (auch wenn ich mich literarisch schon darüber ausgelassen habe, aber das ist Theorie und Schreiberlingsfantasie, kein persönliches Zeltplanenschleppen …). Als Vereinsmitglieder bekommen wir die Burgnachrichten, das Vereinsblatt, auf elektronischem Wege, in dem auch meine Berichte zum Ritterspektakel veröffentlicht werden – vollständig und nicht auf 1 ½ Seiten gekürzt wie im Karfunkel, für das ich sie eigentlich produziere. In der 3. Ausgabe 2019 war nicht nur die Aufnahme von Johanna und Stefan Sitzberger vermerkt, der neuen Betreiber der Weißensteiner Alm, sondern auch der Terminplan für die Herrichtung des Festgeländes.

Das Festgelände des Vereins, die Bühne und der Markt befinden sich auf Gelände unterhalb der Burgruine Weißenstein, das der Stadt Regen gehört zwischen dem Pfahl (ein Quarzaufbruch, der sich durch den gesamten nördlichen Bayerischen Wald zieht, bei Weißenstein mit 750 m ü NN seinen höchsten Punkt erreicht und den Bau der Burg um 1100 geradezu herausforderte) und der Straße, die Weißenstein mit Regen verbindet.

Das Lager verteilt sich auf zwei nacheinander daran grenzende Wiesen, die Weißensteiner Bauern gehören und vor diesem Spektakel gemäht werden sollen. Die Mahd hätte bis zum 30. Mai erfolgen sollen, war aber bereits eine Woche zuvor erledigt. Die frühere Mahd hatte offenbar den Hintergrund, dass für die Tage vor Himmelfahrt Regen angesagt war und die Bauern das Heu trocken in die Scheunen bekommen wollten. Für das Fest war es nicht ganz ideal, weil das Gras einen ziemlichen Wachstumsschub bekommen hatte.

Der Terminplan sah weiter vor, dass am 30. (Himmelfahrt) und 31. Mai der Zaun gesetzt werden sollte, für den die Bretter bereits am 26. Mai bereit lagen. Am 30. Mai war offenbar kein Mitarbeiter zum Aufbau zu bekommen gewesen (Vatertag!), am Freitag tat sich am Zaun etwas.

Wir besuchten das Festgelände und trafen Sepp Niedermeier, der wie üblich die Fäden in der Hand hielt (bildlich; tatsächlich waren es Zettel). Die Vogtey, das Nervenzentrum der Veranstaltung, stand bereits am 26. Mai, allerdings ohne den technischen Inhalt. Der wird erst am Donnerstag, den 6., wenn nicht gar Freitag, den 7. Juni kommen. Sonst findet man ihn doppelt vor … Die Schänke des Vereins stand ebenfalls bereits am 26. Mai.

Am 31. Mai montierte Sepp das Schild „Vogtey“, stand das blaue „Schnupferzelt“ (es gehört dem Regener Schnupferverein und wird an die Burgfreunde ausgeliehen). Am Rand des Festgeländes rammte ein Kleinbagger mit der Schaufel die Pfähle für den Zaun in den Boden. Dass die Pfähle per Hand von einer Vereinskameradin gehalten wurden, die nicht einmal einen Sicherheitshelm trug, würde jedem Berufsgenossenschaftler die Haare kreuzweise durch selbigen in die Senkrechte treiben. Wenn die Baggerschaufel nur einmal nicht richtig trifft, geht beim Pfahlhalter das Licht aus – und zwar dauerhaft! Es ist gut gegangen, aber ein Sicherheitskonzept wäre hier dringend angeraten.

Nachdem die Pfähle standen, schraubten andere Vereinsmitglieder die Bretter fest. Es sind roh geschnittene Bretter samt Rinde, die dem Zaun etwas Ursprüngliches, Rustikales – eben Mittelalterliches – geben. Wir nehmen an, dass sie von der Fa. Kramhöller in Regen gestiftet sind, die zu den Sponsoren der Veranstaltung gehören. Der Zaun umgibt Markt und Lager bis zur unteren Lagerwiese.

Am Samstagnachmittag, dem 1. Juni stand das weiße Vereinszelt, waren die Marktstände und die Lagerplätze ausgepflockt und mit in Knöchelhöhe überfahrbar angebrachtem rot-weißem Flatterband abgegrenzt. Beim Zelt wurden noch die letzten Heringe eingeschlagen, die Bühne eingemessen und ausgepflockt. Damit war ein guter Teil der Vorarbeiten erledigt, und man setzte sich auf ein wohlverdientes Bier zusammen. (Wir haben uns mangels Beteiligung an den Vorbereitungen verkniffen, uns dazuzugesellen.)

Der heutige Sonntag ist ein sehr warmer Tag. Wolfgang und ich waren am Vormittag im Tierpark in Lohberg und waren erst kurz nach halb zwei beim Almwirt. Selbst zu dieser Zeit, in der normale Niederbayern längst vergessen haben, dass es Mittagessen gegeben hat, war hier kaum ein Platz zu bekommen. Und wenn jemand wegging, kamen schon die Ersten, die der Kaffeedurst und Kuchenhunger plagte. Mit etwas Glück fanden wir einen Platz und verspeisten einen ausgesprochen leckeren Hackbraten. Am Festgelände waren keine Arbeiten erkennbar. Die Händler, Gruppen und Gaukler können kommen.

Die Wärme des heutigen Tages verursachte ab dem frühen Nachmittag Wärmegewitter, die es auch in Regen und Weißenstein regnen ließen. Die kommende Woche soll heiß werden. Aufbauen ist da kein Zuckerschlecken.


Montag, 3. Juni 2019

Wir sind erneut in Weißenstein, weil ich meine, vom Berggasthof Hinhart (auf der anderen Seite des Regentales) ein weiteres Zelt gesehen zu haben. Es erweist sich als Irrtum. Ich habe die Kapelle in Weißenstein gesehen.

Verändert hat sich dennoch etwas: Die Brauerei Falter hat die Biertischgarnituren geliefert und einen historischen Laster auf das Festgelände gestellt. Als wir das Gelände betreten, kommt ein Laster mit einem Absetzcontainer, den Sepp Niedermeier hinter die Schänke in den Wald lotst. Der Container wird die Müllsäcke aufnehmen, die in verschiedenen noch aufzustellenden Mülleimern neben den Schänken und Futterständen den Müll sammeln sollen.


Dienstag, 4. Juni 2019

Wir sind für heute Abend zur Generalprobe der Amici Castelli, der Tanzgruppe der Burgfreunde, eingeladen. Wir hätten schon bei unserem letzten Aufenthalt in Regen im Februar zur Probe kommen sollen, doch machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Heute Abend soll der Tanz nun in voller Montur abschließend geprobt werden. In der mittelalterlichen Gewandung tanzt es sich nach Aussage von Sepp und Ingrid Niedermeier auch noch ganz anders als in „Zivilkleidung“.

Für die daran anschließende Verkostung des exklusiv für das Ritterspektakel gebrauten Ritterspektakelbier der Brauerei Falter nehmen wir Gläser mit. Wir sind keine Flaschenkinder … Ich nehme noch meine Umhängetasche und den Gürtel samt neuem Bleistifthalter mit. Ist auch für mich die Generalprobe, ob die Befestigung so hinhaut, wie ich es mir vorstelle.

Am Nachmittag regnet es in Regen. In Weißenstein schüttet es gleichzeitig wie aus Eimern.

Es ist 19 Uhr. Die Amici Castelli treten mit 20 Tänzern und Tänzerinnen in voller Gewandung an und warten auf den Beginn der Probe. Einer fehlt noch, aber man nimmt Aufstellung. Es erfolgt eine Einweisung durch Tanzmeisterin Astrid mit dem Hinweis, dass die Herrenreihe mit dem Rücken zum Publikum im und vor dem Zelt stehen soll, die Damenreihe mit dem Gesicht zum Publikum. Außer Astrid tanzen noch zwei weitere Damen einen Herrenpart.

Am Nachmittag hat es in Regen geregnet, in Weißenstein laut Stefan Mader geschüttet – samt Hagel. Der Boden ist weißensteinisch matschig. Für die langen Kleider der Damen nicht besonders zuträglich. Christine Mader, die Frau des neuen Chefs, trägt ein weißes Kleid – oha!

Die Pausen in der Musik sind vielleicht noch etwas lang. Ganz koordiniert wirken die Tanzschritte teilweise nicht. Aber eine schiefgelaufene Generalprobe soll ja einen guten Auftritt im Ernstfall garantieren …

Die Generalprobe ist durch.

Äh … nein, nach einer ersten Bierprobe folgt ein zweiter Durchgang.

Parallel zur ersten Bierprobe verteilen zwei Elektriker die elektrischen Anschlusskästen. Kühlschranktechnisch will man ja nicht wirklich ins Mittelalter …

Wegen eines Tänzers – Spax – der am Samstag eine andere Rolle hat, muss noch ein drittes Mal geübt werden, damit auch Spax seinen Einsatz richtig hat.

Die Wahrsagerin ist die erste Schaustellerin, die ihren Wagen schon auf dem Gelände hat.

Der Tanzprobe schließt sich die Bierprobe an. Stefan und Christine schneiden Brot und Brezen, Dauerwurst, Kaminwurzen, Presssack und Blutwurst (Schlimme-Augen-Wurst). Stefan hat noch die bestellten neuen „Burgfreunde-Hemden“ dabei, die an die Besteller verteilt werden. Wir haben noch keine und werden vor dem Fest auch keine mehr bekommen können.

Gegen 21.30 Uhr kehren wir nach Regen zurück und verbringen den Abend noch auf dem Balkon.


Mittwoch, 5. Juni 2019

Der Tag begann mit so großer Wärme, dass wir sogar drinnen frühstücken müssen, weil es auf unserem Ostbalkon mit schon 28° C zu warm war. Nach dem Einkauf (mit Kühltasche, damit die Wurst nicht zu lebendig hier in den Kühlschrank kommt) wollten wir um 12.00 Uhr nach Weißenstein zum Essen.

Die Weißensteiner Alm war gerade von einer angemeldeten Wandergruppe geflutet worden: etwa zwanzig Personen. Da Stefan Sitzberger aktuell in der Küche noch allein ist, rechneten wir uns aus, dass das länger dauern könnte und fuhren zunächst nach Hause.

Um 13.00 Uhr unternahmen wir einen zweiten Anlauf, nachdem wir auch die Buntwäsche aufgehängt hatten. Am Himmel bildeten sich wieder Wolken, doch sahen sie nicht so bedrohlich aus wie gestern. Die Wandergruppe war immer noch beim Almwirt, verputzte Kaiserschmarrn und Eisbecher.

Entgegen unserer Befürchtung bekamen wir innerhalb einer halben Stunde unser Essen. Währenddessen bildete sich abseits der Burg eine dunkle Wolke. Auch auf der anderen Seite  von Weißenstein wurde es dunkel – es grummelte und begann etwa gegen 14.00 Uhr zu regnen. Da wir unter den großen Kastanien beim Almwirt saßen, blieben wir sitzen und wurden auch nicht nass. Leute, die zunächst hinter uns am Rand des Biergartens gesessen hatten, verzogen sich unter einen der große Schirme am anderen Ende des Biergartens. Ich konnte mein Wiener Schnitzel noch gemütlich aufessen ohne nass zu werden.

Der Regen war mal mehr, mal weniger stark. Johanna Sitzberger und Bedienung Christine (nicht identisch mit Christine Mader) beeilten sich, Sitzkissen, Tischdecken und die Besteckhumpen abzuräumen und in Sicherheit zu bringen. Johanna erwähnte, dass beim gestrigen Wolkenbruch der Keller überflutet wurde.

Dann wurde der Regen doch so heftig, dass es auch unter den Kastanien nass wurde. Wir retteten uns gerade noch in den Hauseingang, wo wir den Regenguss abwarten konnten.

Schließlich – es war so gegen viertel vor drei – hörte es zu regnen auf, und wir verließen nach Bezahlung der Zeche den Almwirt, um zu sehen, was sich auf der Festwiese tat. Die Matschigkeit hat Nachschub bekommen, was Sepp Niedermeier gewiss nicht freute. Stefan Mader nahm es mit Humor und meinte, wenn es nicht wieder so käme wie gestern, wäre alles okay. In der Güte wie heute würden die Leute am Wochenende nicht fortgehen.     


Donnerstag, 6. Juni 2019

Wir sind um 17 Uhr auf dem Festgelände. Die Markthändler bauen auf oder sind schon fertig. Im Lagerbereich stehen oben im Lager schon die meisten Zelte, im unteren Bereich ist noch viel Platz. Auffällig ist, dass viele Rundzelte den Weg nach Weißenstein gefunden haben. Die Bühne ist mit einem richtigen Zeltdach überdeckt, das an den Seiten von jeweils vier Stangen gehalten wird. Das ist deutlich massiver und sicherer gegen Regen, Wind und Sonne.

Auf den Tischen sind schon die Preislisten ausgelegt. 0,5 l Spektakelbier kosten 3,20 € - von Wolfgang völlig richtig erraten.

Petrus scheint nach zwei ordentlichen Gewittergüssen gestern und vorgestern ein Einsehen mit den Burgfreunden zu haben. Es ist – entgegen der Drohung im Radio trocken geblieben. Die Wiese ist einigermaßen abgetrocknet.

Abends um 23.00 Uhr kommt dann doch noch ein kräftiges Gewitter – auch in Weißenstein, Regen und Arnetsried.


Freitag, 7. Juni 2019

Der Tag der Eröffnung ist da. Das Wetter ist sonnig und warm. Warm – nicht heiß. Nachdem ich die neue Webseite vorbereitet habe, fahren wir um 12:45 Uhr nach Weißenstein. Wir haben Glück und erhaschen einen der letzten freien Parkplätze auf dem geteerten Parkplatz neben dem Gläsernen Wald.

Im unteren Lagerplatz ist noch freie Fläche. Es fehlen also noch Gruppen. Die Händler und Schausteller sind praktisch vollzählig und räumen ihre Waren ein – von zweien abgesehen. Weil einer davon einen Einzelplatz auf dem Marktgelände hätte und der andere einen Eckplatz in der zweiten Reihe der Marktstände am Rande des Festgeländes hätte, fällt deren Fehlen jedoch nicht auf. Die eine freie Fläche auf dem Hauptplatz bietet nun mehr Raum für die Aufführungen, auf der anderen kann sich ein Stand für handwerkliche Vorführungen weiter ausbreiten.

Wir haben Gelegenheit, durch das Lager zu gehen und mit den Lagergruppen Custodes Bibiurgensis aus Vilsbiburg, Baieruther Katzbalgerey aus Bayreuth und Viator Majorum Memoria Interviews zu machen. Die drei Gruppen lagern weit voneinander entfernt, wir durchqueren das gesamte Lager. Bei strahlendem Sonnenschein und einigen Metern Höhenunterschied macht das durstig. Um 16:15 Uhr sind wir in der Schänke der Burgfreunde und trinken erst einmal jeder einen halben Liter Wasser. Neben uns probt die Mittelalterband Inter Nos, die mit Eichelheer und Svend von den Goselagern das musikalische Programm gestalten werden.

Anschuss zum 13. Ritterspektakel zu Weißenstein 2019Um 17 Uhr sind die bereits eingetroffenen Lagergruppen zum Anschuss bereit, der von der Baieruther Katzbalgerey mit drei von deren Hakenbüchsen und ihrer Kanone ausgeführt wird. Der neue 1. Vorsitzende der Burgfreunde, Stefan Mader, erklärt das 13. Ritterspektakel zu Weißenstein für eröffnet.

Das musikalische Programm beginnt mit der Gruppe Inter Nos, die seit vielen Jahren zu den festen Mitwirkenden beim Weißensteiner Ritterspektakel gehören. Im Bereich der Zeltbühne vor den Festzelten baut der wandernde Hannes – ein ebenfalls zum Weißensteiner Inventar gehörender Gaukler – baut die für seine Aufführung an der Zeltbühne benötigten Utensilien auf und probt sein 20-minütiges Programm, das er beginnt, als Inter Nos ihre erste Runde fertig gespielt haben. Es ist erneut eine ebenso poetische wie bewundernswert akrobatische und humoristische Vorführung.

Währenddessen spielt oben im Burghof der Barde und Gaukler Svend von den Goselagern auf, gefolgt von der Mittelalterband Eichelheer.

Um 17.45 Uhr geht es auf dem Hauptplatz mit der Knappenschule des Freien Ritterordens der Templer für die Kinder weiter, die samt Ritterschlag für die kleinen Knappen gegen 18.15 Uhr endet. Die folgende halbe Stunde gehört auf der Zeltbühne den Dudelsack- und Trommelspielern von Eichelheer.

Der Ansturm auf die Kasse am Haupteingang wird größer. Es sind fast alles Familien mit Kindern.

Svend von den Goselagern, der ebenfalls mit dem Dudelsack bewaffnet durch den Marktbereich gezogen ist, übernimmt um 19 Uhr die Zeltbühne. Weil er anfangs ein technisches Problem mit dem VerstärkDie Amici Castelli starten zum Tanzer seiner Laute hat, kommt er mit seinem Programm etwas in Verzug, so dass Sepp Niedermeier ihn erinnern muss, dass die Amici Castelli ihren Tanzauftritt haben, der das Abendprogramm eröffnen soll. Da der Tanz der Amici Castelli etwa zwanzig Minuten dauert, kann die für 20 Uhr geplante Gästebegrüßung, verbunden mit dem Dank an die Sponsoren, pünktlich erfolgen.

Der Tanz wird vom Publikum in und vor dem Festzelt leider nur mäßig beachtet. Ein kleiner Junge würde beim Tanz am liebsten mitmischen und muss von seinen Eltern mehrfach wieder eingefangen werden, bevor er den Amici Castelli zwischen die Füße läuft.

Die Gästebegrüßung, die die beiden Vorsitzenden der Burgfreunde, Stefan Mader und Sepp Niedermeier, gemeinsam machen, geht beinahe völlig unter. Selbst die tragfähige Stimme von Sepp Niedermeier kommt kaum gegen das unaufhörliche Volksgemurmel an, selbst, als er ziemlich scharf darauf hinweist, dass die familienfreundliche Preisgestaltung nur durch die Mithilfe der zahlreichen Sponsoren möglich ist und viele ohne diese günstigen Preise hier nicht säßen.

Lauer Sommerabend am 7. Juni 2019 bei Burg WeißensteinDer Abend ist wunderbar warm, eine schmale Mondsichel zeichnet sich klar gegen den wolkenlosen Himmel ab. Hier, auf gut 700 Metern Höhe, könnte man deutlich kältere Luft vermuten, aber es ist ein richtig lauer Sommerabend.

Wir bleiben bis nach der Feuerschau von Batavis Gladii, die auch schon zum Weißensteiner Inventar gehören. Bei den vorangegangenen Ritterspektakeln haben wir diese Vorführung nicht besucht. Die Kunststücke, die zwei der weiblichen und ein männlicher Vereinsangehöriger der Batavis Gladii als Appetithappen für die große Feuershow am Samstag vorführten (Feuerschlucken, Feuerspucken, Feuerschleudern an Ketten, Kandelaberjonglieren)  waren – speziell wegen der vielen anwesenden Kinder – geeignet, ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass sie ohne professionelles Training und die richtigen Instrumente nicht zur Nachahmung empfohlen sind. Das blieb leider aus.

      

Samstag, 8. Juni 2019

Um kurz vor 11 Uhr ist auf dem geteerten Parkplatz am Gläsernen Wald kein öffentlicher Parkplatz mehr vorhanden, weshalb wir unser Auto auf dem oberen Wiesenparkplatz abstellen. Es ist bewölkt, aber trocken, das Autothermometer zeigt 16° C.

Vor dem Haupteingang parkt ein niederländischer Reisebus, auf dem Gelände tummeln sich zahlreiche niederländische Touristen. Später erfahren wir, dass es Zufall war, dass die Niederländer gerade an diesem Wochenende nach Weißenstein kamen. Das Ritterspektakel hat sie aber so beeindruckt, dass der Veranstalter der Tour das Weißensteiner Ritterspektakel in sein Programm aufnehmen will und zum 14. Ritterspektakel mit 2 – 3 Bussen voller Ritterfreunde anreisen will. Das Ritterspektakel wird international – und doch passend, schließlich gehörten das Straubinger Ländchen, in dem Weißenstein lag und liegt, und die niederländischen Provinzen Friesland, Hennegau, Holland und Seeland bis 1433 als Herzogtum Straubing-Holland zusammen … Der Verlust der niederländischen Provinzen an Burgund ist einer der Gründe für den Böcklerkrieg 1468/69, der den historischen Hintergrund des Weißensteiner Ritterspektakels bildet.      Romantika bietet Action

Bei der Baieruther Katzbalgerey kann Wolfgang noch Fotos machen, Viator Majorum Memoria will das Lager erst wieder „mittelaltergerecht“ machen, bevor es fotografiert wird. 

Wir kehren zum Hauptplatz zurück, wo Romantika, die Stuntmangruppe aus Plžen in Tschechien ihr „Spielfeld“ abgesteckt hat. Die tschechischen Stuntleute sind zum neunten Mal beim Ritterspektakel zu Weißenstein und präsentieren jedes Mal eine neue Show. Dieses Mal ist auch eine junge Dame mit von der Partie.

Die Ritter vom Schwerterbund präsentieren eine Geschichte von Raubrittern, Jungfrauenentführung, Sklavinnenverkauf und deren Flucht. Ferner geben sie auf dem Hauptplatz Informationen zu ihren Waffen und Rüstungen.Die Ritter von Schwerterbund

In der Templer-Knappenschule ist noch mehr los als am Freitag. „Bruder Martin“, der einen Helm mit halbem Visier nach Wikingerart trägt (nein, keine Hörner, die gehören ins Reich der Fabel!), wird vom Knappen Lukas wegen der beiden Augenlöcher als „der mit den zwei Löchern“ angesprochen, was den Großmeister der Templer dazu veranlasste, „Bruder Martin“ den Spitznamen „Ritter Zweiloch“ zu verpassen. Einer der Jungen, die am Vorabend mit den frisch gekauften Holzschwertern über den Hauptplatz getobt sind und bis zum Umfallen spielerisch rauften, ist in der Knappenschule und will – wie im vorabendlichen Spiel – ohne Regeln und mit Schmackes kämpfen, was den ritterlichen Gegner vom Templer-Orden in gewisse Bedrängnis bringt. Der Kleine hat irgendwie verstanden, dass es im Kampf auf Leben und Tod keine Regel gibt, außer um jeden Preis zu überleben … Der Großmeister sieht sich veranlasst, ihn daran zu erinnern, dass er zunächst einmal die Grundschläge erlernen muss, um erfolgreich ohne Regeln zu kämpfen.

Gegen Mittag sind die Wolken verschwunden. Wer am Vormittag mit Steppjacke, Gambeson oder Umhang zum Spektakel kam, schafft die nun überflüssigen Kleidungsstücke ins Zelt oder ins Auto.

Umzug der Lagergruppen am 8. Juni 2019Um 13.25 Uhr fordert Sepp die gewandeten Lagergruppen auf, sich an der unteren Lagerstraße zum Umzug zu versammeln. Wir gehen auf die Brücke zwischen dem Fressenden Haus und dem Gläsernen Wald, um den Umzug, der über die Straße, die Weißenstein mit Regen verbindet, den Parkplatz am Gläsernen Wald, vorbei am Almwirt Weißenstein, durch das Dorf Weißenstein und unter der Brücke zwischen dem Fressenden Haus und dem Gläsernen Wald zum Haupteingang führt. Wolfgang geht ans Ende des Gläsernen Waldes und kann die Gruppen von dort sehr nahe fotografieren.

Nach dem Umzug versammeln sich alle Lagergruppen auf dem Hauptplatz. Stefan Mader begrüßt die Gruppen und die Gäste. Es folgt eine Ansprache der 1. Bürgermeisterin Ilse Oswald, die Sepp Niedermeier, der dieses Ritterspektakel organisiert hat, für seine langjährige Tätigkeit als 1. Vorsitzender der Freunde der Burganlage Weißenstein e.V. dankt. Für beide ist es in der aktuellen Rolle die letzte Veranstaltung, da Ilse Oswald bei den Kommunalwahlen am 15. März 2020 nicht mehr kandidieren wird und Sepp Niedermeier auch die Organisation des Ritterspektakels abgeben wird.

Die Schlacht um Weißenstein 2019Im Anschluss an die Grußworte findet die Schlacht um Weißenstein planmäßig statt. Am Rand des Hauptplatzes vor der Vogtey ist zwar immer noch zu weicher Untergrund und Matsch, aber nicht so wie 2012 und 2014, als die Schlacht aus Sicherheitsgründen abgesagt werden musste. Die Rauferei findet abseits der sumpfigen Stellen statt. Nachdem beim 12. Ritterspektakel außer zwei Handbüchsen ausschließlich Pfeile zur Beschießung der Burg eingesetzt wurden, ist diesmal die Kanone der Baieruther Katzbalgerey mit von der Partie. Der Büchsmeister Michael hat sogar Kugeln dabei, die die Kanone verschießt: Styroporkugeln, die eisenfarbig angemalt sind und ziemlich weit fliegen. Außer den Burgfreunden und der Baieruther Katzbalgerey beteiligen sich noch die Schwerterbund-Ritter, die Ritter des Landgrafen de Mutina und die Reenactors von Batavis Gladii an der Schlacht um Weißenstein.

Dieses Mal ergibt sich der Burghauptmann Weißensteins erst nach drei Kampfrunden. Christine Mader, die Ehefrau des 1. Vorsitzenden der Burgfreunde, Stefan Mader, eilt als Elisabeth von Degenberg herbei, um dem Hauptmann des Herzogs von Bayern-München die Schlüssel zur Burg auszuliefern.

Da wir die anderen Vorführungen (wandernder Hannes, Romantika) bereits von gestern kennen und Claymore, eine Gruppe, die schottische Highlander darstellt, mitgeteilt hat, dass wegen Problemen im Verein ihre Vorführungen ausfallen müssen, verlassen wir das Spektakel-Gelände, das inzwischen brechend voll ist. Laut „Bayerwald-Bote“ erwarten die Organisatoren des Ritterspektakels 6 – 8000 Besucher; eine Zahl die angesichts der Fülle des Hauptplatzes und des Marktes durchaus glaubhaft ist.

Wir fahren noch einmal zu Tedi in Regen, weil mein Bleistiftanspitzer den Geist aufgegeben hat. Da ich alles mit Bleistift notiere, ist so ein Ding schreiberlebensnotwendig … Außerdem finden wir noch eine Packung Büroklammern, deren Inhalt uns hilft, die roten Crew-Armbänder zusammenzuhalten.


Pfingstsonntag, 9. Juni 2019

Es ist ein strahlend schöner Pfingstmorgen. Um 10.30 Uhr ist auf den geteerten Parkplätzen am Gläsernen Wald kein öffentlicher Platz mehr frei. Den letzten, den wir zu erkennen glauben, macht uns die Betreiberin des Burgkiosks streitig. Wir fahren erneut auf den oberen Grasparkplatz, der schon gut belegt ist. Selbst auf dem unteren Grasparkplatz, der über 700 Meter vom Haupteingang des Ritterspektakels entfernt ist, stehen bereits Fahrzeuge.

Auf dem Marktplatz rangiert noch der Radlader. Die Besucher sind – den bereits gut gefüllten Parkplätzen zum Trotz – noch nicht allzu zahlreich. Es scheint, als hätten gestern Abend einige Leute das Auto stehen lassen und wären mit dem Taxi heimgefahren.  

 Im Gläsernen Wald sind die Bänke für den Festgottesdienst aufgebaut. Der Kirchenchor Zell, zu dem auch Ingrid und Sepp Niedermeier gehören und der von Clemens Pflaum, einem Vereinsmitglied der Burgfreunde, geleitet wird, probt vor dem Zugang zum Fressenden Haus die Lieder für die Liturgie. Schatten ist Mangelware. Die wenigen Schattenplätze sind bereits belegt.

Pfarrvikar Andreas Artinger und Bruder Pit erscheinen mit einem Korb, in dem die liturgischen Geräte, Messwein, Hostien und Kutten für den Pfarrer und die Messdiener sind. Der Pfarrvikar ist in Zivil, Bruder Pit in Kutte. Die Messe zelebriert Andy Artinger, die Predigt hält Bruder Pit, der die Geschichte vom blinden Bartimäus auslegt, von dem im Evangelium die Rede ist.

Nach dem Gottesdienst gehen wir zum Ritterspektakel-Platz. Gleich vorn haben tschechische Schmuckhändler ihren Stand, bei denen ich schon in den vergangenen Jahren eine Menge eingekauft habe. Gestern hatte ich einen Ring erstanden, bei dem ich mich doch in der Größe verschätzt habe. Bei Wärme sind am Nachmittag die Finger doch um einiges dicker als am Morgen … Der Umtausch klappt problemlos.

Der Anschuss ist um 12 Uhr, im Anschluss an den Festgottesdienst. Dabei kommen die Kanone und vier Handbüchsen der Baieruther Katzbalgerey zum Einsatz, die im Anschluss daran auch mit ihren Waffen für Fragen und Fotos zur Verfügung stehen. Erneut sind hauptsächlich Familien mit Kindern die wesentlichen Gäste des Ritterspektakels zu Weißenstein.

Bei der Fa. Schilling geht Currywurst-Pommes am besten – obwohl es nicht auf der Karte steht. Aber man ist flexibel.

Zahlreicher Besuch beim Ritterspektakel Weißenstein 2019Es ist 13.15 Uhr. Im Zelt bekommt man nur noch mit Glück Platz. In der Schänke der Burgfreunde arbeiten 6 Personen einschließlich Christine Mader, in der Essensausgabe der Metzgerei Schilling direkt neben der Schänke ackern auch 6 Leute – und sie haben gut zu tun.

Die Sonne scheint, die wenigen Zirren werfen keinen Schatten. Einige Marktbesucher nutzen ihre vorsichtshalber mitgenommenen Regenschirme als Sonnenschirme.

Die Spielzeughändler setzen wieder rekordverdächtig um, wie an den unzähligen Kindern mit neuen Holzschwertern, Bogen usw. erkennbar ist. Die Metzgerei Schilling, die auch zu den Sponsoren der Veranstaltung gehört, hat einen eigenen Parkplatz, um Nachschub holen zu können, denn der/die Deutsche hat Hunger und Durst, sofern die eigene Haustür von außen zugemacht wird.

Aus den vergangenen Veranstaltungen wissen wir, dass Romantika zwei Stücke einübt, von denen eines am Vormittag, das andere am Nachmittag präsentiert wird. Am Sonntag werden die Stücke umgekehrt aufgeführt. Wir stellen fest, dass die tschechischen Stuntleute dieses Mal „nur“ eines einstudiert haben.

Verkürzter Umzug am 9.Juni 2019Ein Festbesucher neben uns spricht uns an, als er sieht, dass ich Notizen ins Buch mache. Im besten Niederbayerisch empfiehlt er, die unter freiem Himmel stehenden Biertischgarnituren doch mit einem Sonnensegel zu überdachen und bemerkt weiter, dass das Weißensteiner Ritterspektakel eine der besseren Mittelalter-Veranstaltungen in Bayern ist. In Deggendorf müsse für jede Vorführung extra bezahlt werden, in Arnstorf – am kommenden Wochenende – sei der Umzug größer, aber es werde pro Tag 10 € Eintritt verlangt.

Der Umzug in Weißenstein wird an diesem Sonntag verkürzt; der Weg durch das Dorf entfällt, weil die Ritter in den blanken Rüstungen (im Spätmittelalter waren Helmdecken und Wappenröcke nicht mehr in Gebrauch) sonst in ihren Rüstungen eingekocht würden. Der Zug beginnt wieder an der unteren Lagerstraße, geht über die Verbindungsstraße nach Regen und dann zum Haupteingang hinein.

Dem Umzug folgt eine große Menschenmenge, die gerade erst am unteren Parkplatz angekommen ist. Die Türhüter können die Neuankömmlinge nur knapp von Gestempelten und Gebandeten unterscheiden. Auf dem Festplatz ist ein Getümmel wie beim Hamburger Hafengeburtstag oder auf der Kieler Woche – jeweils am Wochenende … Die Schätzung gegenüber dem Bayerwald-Boten, man erwarte 6- 8000 Besucher, könnte durchaus zu gering ausgefallen sein.

Stiller Garten in RegenWir verlassen das Spektakelgelände, weil wir nichts mehr sehen können. Für die 14. Veranstaltung 2021 mache ich mir die Notiz, dass wir gut sichtbare Anstecker mit „Presse“ an der Gewandung haben. Vielleicht haben wir dann bessere Chancen, gut sehen und dokumentieren zu können.

Hier im Garten ist es luftig – und still. Nach dem freudigen Lärm auf dem Spektakel-Gelände eine Erholung für die Ohren und den Rest des Körpers.

Um 17 Uhr fahren wir nochmals nach Weißenstein. Parkgebühren werden jetzt nicht mehr verlangt, auch das Kassenzelt ist zu. Auf dem unteren Parkplatz sind bereits einige Lücken auszumachen, auf dem oberen Grasparkplatz ist schon in der zweiten Reihe Platz zu finden.

Der Festplatz hat sich gegenüber dem Nachmittag wieder deutlich geleert. Wir essen eine Wickelwurst von Mundgerecht, einem Schaustellerunternehmen, das ganz aus dem Kreis Tübingen hierher nach Weißenstein zum Ritterspektakel kommt, und nehmen im Vereinszelt ein Ritterbier. Vier Bänke hinter uns sitzen sechs grölende Männer, die definitiv ein Bier zu viel intus haben …

Tanz der Amici CastelliAuf der Zeltbühne spielt die Band Inter Nos verzweifelt gegen den Lärmpegel aus den beiden Festzelten an. Nur wenige achten auf sie und spenden Beifall. Um 18 Uhr ist der Abschlusstanz der Amici Castelli, diesmal auch mit mehr Beachtung und Applaus.

Nach dem Ende des Tanzes und einer kurzen Verschnaufpause verkündet Sepp Niedermeier den Zapfenstreich: Letzte Bestellung. Er warnt auch vor den nun auf das Festgelände kommenden Fahrzeugen, die bereits mit laufenden Motoren vor den Absperrungen am Haupteingang warten, damit das Einpacken rasch beginnen kann. Im Nu sind die Fahrzeuge auf dem Platz, und die Händler beginnen, ihre Stände und Zelte abzubauen. Die Gruppen haben noch den morgigen Pfingstmontag, um ihre Siebensachen zu packen und das Gelände zu verlassen. Es sieht aber so aus, als wäre die Wetterprognose, die für die heutige Nacht Gewitter angekündigt hat, bei allen angekommen. Auch von den Lagergruppen packen die Ersten schon ein.

Die Mittelalterband Eichelheer verabschiedet sich an der Vogtey von den Organisatoren. Wir gehen einstweilen ohne Abschied, da beide wirklich beschäftigt sind.

Auf Nachfrage in der Schänke erfahren wir, dass der Tank auf dem Anhänger der Brauerei Falter 10 Hektoliter fasst – 10.000 Liter Ritterspektakelbier. Macht 20.000 Halbe – und zwar nur aus diesem Tank. Halleluja! Und das ist nicht alles: Im Burghof wurde das Bier aus 50-Liter-Fässern gezapft – und auch da ging einiges über die Theke.

Als wir gegen 19 Uhr heimfahren, sind am Himmel schon dunkle Wolken zu sehen, die die Schleierwolken des Nachmittags ersetzt haben, aber es ist noch trocken und warm. Es hat geklappt. Das 13. Ritterspektakel ist trocken über die Bühne gegangen. Es gab keine Unfälle. Ein voller Erfolg, soweit wir es beurteilen können.

Und so freuen wir uns auf das 14. Ritterspektakel im Jahr 2021.

 

Donnerstag, 25 Mai 2023

08:00 - 18:00
Vorbereitung Ritterspektakel Weißenstein
Ort: Weißenstein, Vorplatz Burgruine; Stadtbereich Regen

- Anbringen der Werbebanner im Stadtbereich Regen
- Besprechung wegen Bogenbahn in Weißenstein

Freitag, 26. 05 2023

11:00 - 22:00
Vorbereitung Ritterspektakel Regen,
Ort: Burgruine Weißenstein, Regen

- Schänke aus dem Lager holen und aufbauen
-ggf. Reparaturarbeiten an der Schänke, für den Einsatz herrichten und reinigen.

Mittwoch, 30.05.2023

11:00 - 18:00
Vorbereitung Ritterspektakel Weißenstein
Ort: Weißenstein

Setzen der Zaunpfähle (Stempen)

bis Donnerstag, 31.05.2023

08:00 - 18:00
Vorbereitung Ritterspektakel Weißenstein 2023
Ort: Weißenstein

- Mähen aller Wiesen
-Mähen des Rechtlergrundes
- Mähen des Zeltplatzes und des Marktplatzes

Freitag, 02.06.2023

08:00 - 18:00
Vorbereitung Ritterspektakel Weißenstein 2023
Ort: Weißenstein

- Bretter am Zaun anbringen
-Einrichtung Vogtey

Donnerstag, 08.06.2023

10:00 - 18:00
Vorbereitung Ritterspektakel Weißenstein 2023
Ort: Weißenstein

Lieferung und Aufbau der Bühne

Freitag, 09.06.2023

10:00 - 18:00
Vorbereitung Ritterspektakel Weißenstein 2023
Ort: Weißenstein

- Abholung Schnupferzelt
- Ab 15:00 Uhr Aufbau des Schnupferzeltes

Samstag, 10.06.2023

10:00 - 18:00
Vorbereitung Ritterspektakel Weißenstein 2023
Ort: Weißenstein

- Vereinszelt aufbauen
-Sonnensegel aufbauen
-Rückwand aufstellen

Montag, 12.06.2023

08:00 - 18:00
Vorbereitung Ritterspektakel Weißenstein 2023
Ort: Weißenstein

- Müllcontainer aufstellen (AREG)
- Vorbereitungsarbeiten
-Abholen des Brauereifahrzeugs
-Toilettenwagen aufstellen und anschließen
-Rohrtrenner für Hydranten einbauen

Dienstag, 13.06.2023

08:00 - 18:00
Vorbereitung Ritterspektakel Weißenstein 2023
Ort: Weißenstein

- Aufbau Burgschänke oben
-Stromanschlüsse herstellen
-Wasseranschluss durch FFW Weißenstein
- Wasseranschlüsse für den Markt herstellen
-Verteilung Getränkelieferung

19:00 - 20:00
Vorbereitung Ritterspektakel Weißenstein 2023
Ort: Weißenstein

- Generalprobe Tanz der Amici Castelli
- Bierprobe Ritterspektakelbier und Vesper

Mittwoch, 14.06.2023

10:00 - 18:00
Vorbereitung Ritterspektakel Weißenstein 2023
Ort: Weißenstein

- Markt und Lager einteilen und markieren
-Wasser für Dixi-Toiletten und den Durchgang
- Fertigstellen der Schänke
- Lautsprecheranlage aufbauen
- Strohlieferungen
- Stromanschlüsse fertigstellen
- Beleuchtung für Sonnensegel, Festzelt und Vereinszelt
-Parkplatz durch Gewichtheber einteilen
- Ab 14:00 Uhr Einparken des Kühlanhängers

Donnerstag, 15.06.2023

08:00 - 18:00
Vorbereitung Ritterspektakel Weißenstein 2023
Ort: Weißenstein

- Lautsprecheranlage fertigstellen
- Umleitung des Wanderweges
-Absperren des Sicherheitsbereichs an der Bogenbahn
- Beleuchtung der Burganlage herstellen
- Absperrungen und Dekorationen anbringen
- Aufbau Kassenzelte, Vereinszelte und Märchenzelt
- Aufbau Bogenbahnzelt
- Beleuchtung in den Kassenzelten, Vogtey und Märchenzelt

Freitag, 16.06.2023

08:00 - 16:00
Vorbereitung Ritterspektakel Weißenstein 2023
Ort: Weißenstein

- Allgemeine Abschlussarbeiten
- Lieferung und Einparken des Biercontainers (ca. 11:00 Uhr)
- Beleuchtung Dixi-Toiletten und Übergang zum Lager
-Aufbau der Geschirrmobile sowie des Pavillons der FFW Weißenstein

17:00
Ritterspektakel zu Weißenstein 2023
Ort: Weißenstein

Beginn des 14. Ritterspektakels zu Weißenstein bei hoffentlich trockenem Wetter

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